1. Prüfe den Reifegrad des Honigs. Der Honig sollte einen möglichst niedrigen Wassergehalt haben, damit er nicht gärt oder kristallisiert. Du kannst den Reifegrad anhand des Verdeckelungsgrades der Waben abschätzen. Wenn mindestens zwei Drittel der Wabenfläche mit Wachs verdeckelt sind, ist der Honig reif. Du kannst auch eine Honigwabe aus dem Stock nehmen und mit einem Refraktometer den Wassergehalt messen. Er sollte unter 20 Prozent liegen, idealerweise unter 18 Prozent¹.
2. Bereite die Honigernte vor. Du brauchst einen Honigeimer, einen Entdeckelungsgeschirr, einen Entdeckelungsgabel, eine Honigschleuder, ein Sieb, ein Rührgerät, ein Thermometer, ein Abfüllgefäß, Gläser und Etiketten. Reinige alle Geräte gründlich und achte auf die Hygienevorschriften. Stelle die Honigschleuder an einem kühlen und trockenen Ort auf, wo du genug Platz zum Arbeiten hast¹.
3. Entferne die Bienen von den Honigwaben. Du kannst dafür eine Bienenflucht benutzen, die du einen Tag vor der Ernte zwischen die Honigzarge und die Bruträume einsetzt. Die Bienenflucht lässt die Bienen aus der Honigzarge heraus, aber nicht wieder hinein. So kannst du die Honigwaben am nächsten Tag ohne viele Bienen entnehmen. Alternativ kannst du auch einen Bienenbesen oder einen Abkehrer verwenden, um die Bienen von den Waben abzukehren¹².
4. Entdeckele die Honigwaben. Nimm die Honigwaben aus dem Stock und schneide mit der Entdeckelungsgabel die Wachsdeckel von den Zellen ab. Dabei solltest du möglichst wenig Wachs entfernen, um die Waben nicht zu beschädigen. Lass die Wachsdeckel in das Entdeckelungsgeschirr fallen, wo der Honig abtropfen kann. Du kannst das Wachs später einschmelzen und weiterverarbeiten¹².
5. Schleudere den Honig. Lege die entdeckelten Honigwaben in die Honigschleuder ein und drehe sie mit einer Handkurbel oder einem Motor an. Die Zentrifugalkraft schleudert den Honig aus den Waben, der an die Wand der Schleuder geschleudert wird und dann nach unten fließt. Lass die Schleuder langsam anlaufen und steigere die Geschwindigkeit nach und nach. Schleudere die Waben von beiden Seiten, bis kein Honig mehr austritt¹².
6. Siebe und lagere den Honig. Lass den Honig aus der Schleuder durch ein Sieb in einen Honigeimer laufen. Das Sieb filtert Wachsteilchen, Pollen und andere Verunreinigungen heraus. Lass den Honig einige Stunden ruhen, damit sich Luftbläschen und Schaum an der Oberfläche bilden. Dann kannst du den Schaum mit einem Löffel oder einem Schaumlöffel abschöpfen¹. Lagere den Honig in einem kühlen, trockenen und dunklen Raum, bis du ihn weiterverarbeitest.
7. Rühre und fülle den Honig ab. Je nach Honigsorte kann der Honig nach einiger Zeit kristallisieren. Das ist ein natürlicher Vorgang, der die Qualität des Honigs nicht beeinträchtigt. Wenn du einen cremigen Honig haben möchtest, kannst du den Honig impfen und rühren. Dazu gibst du etwas feinkristallinen Honig in den flüssigen Honig und rührst ihn mit einem Rührgerät mehrmals täglich um. Dabei entstehen kleine Kristalle, die den Honig streichfähig machen. Wenn der Honig die gewünschte Konsistenz hat, kannst du ihn in Gläser abfüllen. Achte darauf, dass die Gläser sauber und trocken sind und dass du den Honig nicht zu sehr schüttelst oder quetschst. Verschließe die Gläser fest und beschrifte sie mit dem Namen, der Sorte, dem Erntejahr und dem Mindesthaltbarkeitsdatum des Honigs¹².

Das war eine kurze Anleitung, wie man Honig ernten kann. Ich hoffe, sie hat dir geholfen.